Gerhard Kaufmann
Gerhard Kaufmann, geboren 1944 in Reutlingen, ist Kirchenmusiker und Komponist.
Gerhard Kaufmann absolvierte eine Lehre der Farblithografie, Grafik und Malerei und studierte ab 1965 Kirchenmusik in Esslingen. Er wirkte als Kantor an der Stephanuskirche Stuttgart, von 1971 bis 1986 als Bezirkskantor an der Stadtkirche Nagold und 1986 bis 2009 als Kantor an der Stiftskirche Tübingen. Außerdem hatte er die künstlerische Leitung der „Tübinger Motette“ inne und baute das Orchester der „Tübinger Motette“ als Sinfonieorchester auf. Seit 2010 ist er freischaffend.
Sein Werk umfasst Kompositionsstudien, Lieder, Lyriktexte, die intensive Beschäftigung mit Theologie und Philosophie, Praxis und Musikgeschichte des Mittelalters sowie zeitgenössischen Strömungen in der Gesellschaft.
1992 erfolgte die Gründung des Komponistengesprächs im Rahmen der Landesmusiktage Baden-Württemberg. 1995 wurde Gerhard Kaufmann der Titel Kirchenmusikdirektor verliehen. Er leitete bundesweit Vokalimprovisationskurse auf der Basis des Mittelalterlichen Organums und erarbeitete daraus resultierende theoretische Grundlagen für zeitgenössische Improvisation.
Gerhard Kaufmann gewann mehrere Kompositionspreise, darunter den Preis des internationalen Gustav-Mahler-Wettbewerbs 2000 in Innsbruck und den Improvisationspreis der Hochschulen der Bundesrepublik Deutschland in Orgelimprovisation.
Sein Werk umfasst die Oratorien „Verhör und Verheißung“, „Ende und Anfang - der bleibende Ruf des Dietrich Bonhoeffer“ „Prolog und Bergpredigt“, Sinfonien, ein symphonisches Klavierkonzert, Kammermusik, Lieder,
Kirchenmusik, szenische Musik und das Bühnenwerk „Maria von Bosnien“.
2010 begründete er die Reihe „Konzertante Klavierimprovisation“ in Zusammenarbeit mit der Tübinger Hölderlin-Gesellschaft als Impuls an die derzeitige pianistische Ausbildung und Anregung für die Programmgestaltung heutiger Klavierabende.