Prost und Trost - E.L. Leitner

Ernst Ludwig Leitner (1943): Prost und Trost. Rezepte für Leib und Seele auf Texte von Martin Luther. Ausgaben für Bariton und Orgel sowie für Orgel solo.

Aus dem Vorwort des Komponisten:

Hans Zumstein, Organist an der Metzler-Orgel in der Stadtkirche Baden (Schweiz), „bestellte“ ein „heiteres“ Orgelstück für ein Mittagskonzert.

Es drängten sich Erinnerungen an die Tradition der Mittagskonzerte z. B. in Holland oder in Norddeutschland auf. Man kommt vom Einkaufen am Markt, geht in die Kirche, anschließend Essen und erwartet keine allzu „schwere Kost“ sowohl in musikalischer als auch in kulinarischer Hinsicht. Martin Luthers Texte, die sich ums Essen und Trinken drehen, boten sich für diese Gelegenheit an.

Im 2. Satz konnte ich mir einen musikalischen bzw. musiktheoretischen Scherz nicht verkneifen. Ich verwende eine Skala, in der die Oktav nach mathematischen Gesichtspunkten, im konkreten Fall mit Intervallfolge Ganzton – Halbton - Halbton unterteilt wird.

Dieses Thema breitet sich fächerförmig nach oben und unten aus und erinnert an J.S. Bachs große E-Moll-Fuge BWV 548, führt aber bedingt durch die Mathematik zu völlig anderen Ergebnissen."

Die Stücke können sowohl mit gesungenem Text als auch in einer Fassung ohne erklingenden Luther-Text vorgetragen werden. Daher sind zwei Fassungen erhältlich: eine Ausgabe für Bariton und Orgel sowie eine Ausgabe für Orgel solo.

Die vertonten Texte:

I

Ein Schluck Wasser oder Bier vertreibt den Durst, ein Stück Brot den Hunger, Christus vertreibt den Tod.

Aus den Tischreden

Jesus Christus, unser Heiland,

der den Tod überwand,

ist auferstanden,

die Sünd hat er gefangen.

Kyrie eleison.

Gesangbuch 1524 (Melodie: Martin Luther, 1529)

II

Iß, was gar ist; trink, was klar ist; sprich, was wahr ist

- Luther zugeschrieben

III

Wenn ihr angefochten werdet, durch Trübsal und Verzweiflung oder durch Gewissensnot, dann esst, trinkt, sucht Unterhaltung. Wenn euch die Gedanken an ein Mädchen aufhelfen, so tut so.

- Aus den Tischreden

IV

Soll der Käse etwas taugen,

hab er nicht zehntausend Augen

wie einst Argus. Auch nicht klein,

breit und dick, so soll er sein!

Kein Methusalem an Jahren

werd er durch zu langes Sparen.

Nein, der Büßrin reich an Thränen

soll er gleichen, Magdalenen.

Habakuk einst kochte Brei,

breiig nicht der Käse sei!

Was man liest von Lazarus,

gelte auch vom caseus:

Dort hört man's im Klageton,

hier als Ruhm: »er stinket schon«.

- Leonhard Schanzenbach (?) nach dem lateinischen Distichon bei Luther:

Non Argus, largus; non Methusalem, Magdalena;

Non Habacuc, Lazarus: caseus iste bonus.

Ausgaben:

Ausgabe für Bariton und Orgel

Umfang: 36 Seiten, Format A4 hochkant, Rückstichheftung

Bestell-Nr.: EPS 11.0053

Preis: 18,00 €

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Ausgabe für Orgel solo

Umfang: 36 Seiten, Format A4 hochkant, Rückstichheftung

Bestell-Nr.: EPS 11.0054

Preis: 18,00 €

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